Establishment aufgemischt

Establishment aufgemischt

Establishment aufgemischt

Mit gleich mehreren ziemlichen Überraschungen endete der erste von drei tollen Tagen des diesjährigen Enduro-Festes im nordsächsischen Dahlen. Am ersten Tag der „MAXXIS FIM Enduro World Championship“ stand der obligatorische Prolog auf dem Programm, den der südafrikanische Gelegenheitsstarter Blake Gutzeit vor rund 5.000 Augenpaaren für sich entschied. Auch den Junioren-Fahrer Will Ruprecht aus Australien sowie den chilenischen Neueinsteiger Benjamin Herrera hätte man nicht unbedingt auf den Plätzen zwei und drei erwartet.

Blake Gutzeit bei seiner Siegesfahrt

Bei der Kombi-Veranstaltung mit Weltmeisterschaft und Internationaler Deutscher Enduro Meisterschaft wurden die DM-Piloten ab kurz nach 17 Uhr, und demzufolge noch bei Tageslicht, auf die Strecke geschickt. Das WM-Feld folgte zirka zwei Stunden später, als sich schon der Nachthimmel über das Heidestadion gelegt hatte. Die Gunst der Stunde nutzte der gelernte Hard- und SuperEnduro-Fahrer Blake Gutzeit kompromisslos aus und markierte mittels seiner frühen DEM-Startzeit mit 2:15,85 Minuten eine Bestzeit, die lange Bestand haben sollte. Während Will Ruprecht aus der Gruppe der WM-Junioren mit 2:16,06 min und Benjamin Herrera, der nach einzelnen WM-Gastspielen in diesem Jahr fest in die Serie eingeschrieben ist, mit 2:17,29 min dem schon lange während der Saison in Deutschland lebenden Südafrikaner am nächsten kamen, bissen sich die Top-Fahrer der WM der Reihe nach die Zähne an der guten Zeit von Gutzeit aus.

Objekte der Begierde

Als bei der letzten Paarung des Parallelzeitfahrens der amtierende E3- und EnduroGP-Weltmeister Steve Holcombe auf die Reise ging und seine flotte Fahrt für den nach wie vor Führenden Ungemach verkündete, schien es, als wenn doch noch einer der Arrivierten den Sieg davon tragen könnte. Allerdings legte sich der Brite kurz vor der Zwischenzeit nieder und verlor dadurch zirka drei Sekunden. Am Ende stand für ihn eine 2:18, 85 min zu Buche, sodass es für ihn ohne den Fauxpas durchaus zum Prologsieg hätte reichen können.

Enduro-Romantik

So aber war Blake Gutzeit der strahlenden Sieger, wozu er folgendes zu Protokoll gab: „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich wusste, dass mir eine gute Fahrt und eine schnelle Zeit gelungen waren. Aber dass ich die Bestzeit bis zum Schluss halten würde, habe ich nicht gedacht. Es ist einfach großartig. Klar, mit meiner frühen Startzeit hatte ich den Vorteil des Tageslichtes. Andererseits war die Strecke da noch wenig ausgefahren und rutschig. Das war dann ein Vorteil der später gestarteten Fahrer, sodass sich die Vor- und Nachteile gegeneinander aufhoben. Am Ende ist es egal, ich bin der Sieger.“ Befragt nach seinen Zielen für die beiden eigentlichen Fahrtage am Samstag und am Sonntag, erklärte er: „Ich fahre ja im DM-Feld und möchte gern auf das Podium der Klasse E3 der Deutschen Meisterschaft kommen. Ich bin sehr zuversichtlich.“

Wil Ruprecht, Blake Gutzeit und Benjamin Herrera (v. l. n. r.) durften sich am Ende feiern lassen
Fotosession der WM-Piloten auf dem Dahlener Markt
David „The Knighter“ Knight gilt im Open Cup als einer der Favoriten

Am Samstag und am Sonntag stehen für die Protagonisten jeweils drei Schleifen mit je vier Tests auf dem Programm. Start ist an beiden Tagen 9:00 Uhr. Gegen 16:30 Uhr werden die besten WM-Piloten dann im Ziel erwartet.

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TH Horn